Häufig gestellte Fragen zu TIMSS
TIMSS (Trends in International Mathematics and Science Study) dient der standardisierten Messung von Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler in Mathematik und Naturwissenschaft im Abstand von vier Jahren. Die Studie liefert international vergleichbare Daten darüber, welche Kompetenzen und Einstellungen Schülerinnen und Schüler in diesen beiden Bereichen erworben haben.
Die Ergebnisse der Studie dienen den teilnehmenden Ländern als Grundlage für schulpolitische Entscheidungen sowie zur Einschätzung und Kontrolle der Effektivität des jeweiligen Bildungssystems. Der direkte Vergleich dieser Ergebnisse mit den Daten der anderen teilnehmenden Länder erlaubt eine Beurteilung von Stärken und Schwächen im Bildungssystem. Mithilfe von Fragebögen für Schülerinnen und Schüler, Lehrerpersonen Schulleitungen und Eltern (nur auf der 4. Schulstufe) wird ein breites Spektrum an Hintergrundinformation über den Unterricht, die Lehrkräfte, die Schulen sowie die außerschulische Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler gewonnen.
Auf internationaler Ebene werden bei TIMSS die Mathematik- und Naturwissenschaftskompetenzen der Schülerinnen und Schüler sowohl auf der 4. als auch auf der 8. Schulstufe getestet – jedes teilnehmende Land kann allerdings selbst entscheiden, ob es sich an der Testung beider Schulstufen beteiligt oder an nur einer. Insgesamt nehmen weltweit über 60 Länder an TIMSS teil.
Die erste TIMSS-Erhebung fand 1995 mit österreichischer Beteiligung statt (4. und 8. Schulstufe). Danach folgten zwei Durchgänge ohne Österreich (1999 und 2003). 2007, 2011 und 2019 nahm Österreich auf der 4. Schulstufe wieder an TIMSS teil, wobei TIMSS 2019 erstmals computerbasiert durchgeführt wurde. Bei TIMSS 2023 nahm Österreich auf der 8. Schulstufe teil.
TIMSS ist ein Projekt der International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA), die 1958 gegründet wurde. Heute besteht diese Organisation aus 62 institutionellen Mitgliedern (von Universitäten bis hin zu Bildungsministerien). Die IEA hat zahlreiche groß angelegte Vergleichsstudien im Bildungsbereich durchgeführt, um den politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern internationale Bildungsindikatoren bereitzustellen. Damit können Stärken und Schwächen im Bildungssystem im internationalen Vergleich identifiziert werden.
Das International Study Center (ISC) am Boston College zeichnet für die Gesamtorganisation der Studie auf internationaler Ebene verantwortlich. Bei der Implementierung von TIMSS arbeitet das ISC eng mit den folgenden Institutionen zusammen: IEA-Sekretariat (Amsterdam), IEA (Amsterdam & Hamburg) und RTI (Research Triangle Institute; USA).
In jedem teilnehmenden Land verantwortet ein National Research Coordinator (NRC) die nationale Durchführung und Leitung der Studie.
Der Haupttest zu TIMSS 2023 fand in Österreich zwischen 24. April und 24. Mai 2023 statt.
Zielgruppe der TIMSS-Studie sind Schülerinnen und Schüler auf der 4. bzw. 8. Schulstufe (je nachdem auf welcher Schulstufe das Land teilnimmt).
Im Haupttest werden in Österreich zwischen 4.000 und 5.000 Schülerinnen und Schüler an zufällig ausgewählten Schulen getestet. Dazu werden an jeder dieser Schulen maximal zwei Klassen per Zufallsprinzip ermittelt, deren Schülerinnen und Schüler die TIMSS-Testaufgaben und Fragebögen bearbeiten sollen.
Die Organisation der Kompetenzbereiche (Mathematik bzw. Naturwissenschaft) umfasst zwei Dimensionen: eine inhaltliche Dimension und eine kognitive Dimension.
Inhaltsbereiche
Mathematik
4. Schulstufe:
- Zahlen
- Maße und Geometrie
- Daten
8. Schulstufe:
- Zahlen
- Algebra
- Geometrie und Maße
- Daten und Wahrscheinlichkeit
Naturwissenschaft
4. Schulstufe:
- Biologie
- Physik
- Erdkunde
8. Schulstufe:
- Biologie
- Chemie
- Physik
- Geografie
Kognitive Bereiche
Die kognitiven Bereiche umfassen sowohl für Mathematik als auch für Naturwissenschaft Kompetenzen, von denen angenommen wird, dass sie die Schülerinnen und Schüler benötigen, um die Aufgaben zu lösen:
- Wissen
- Anwenden
- Begründen
Seit 2019 wird bei TIMSS die Kompetenzerhebung computerbasiert administriert. Die Tests werden an den Schulen von speziell dafür geschulten Personen (externen Testleiterinnen und Testleitern) durchgeführt.
Die gesamte Testdurchführung (inkl. Pausen) dauert auf der 4. Schulstufe etwa 2,5–3 Stunden und auf der 8. Schulstufe etwa 3–3,5 Stunden. Für die Beantwortung der Aufgaben aus den Bereichen Mathematik und Naturwissenschaft stehen den Schülerinnen und Schülern 72 Minuten (4. Schulstufe) bzw. 90 Minuten (8. Schulstufe) zur Verfügung. Im Anschluss daran erhalten die Schülerinnen und Schüler einen Fragebogen zur Bearbeitung.
Um TIMSS an der Schule vorzubereiten, ernennt die Schulleitung eine Ansprechperson (Schulkoordinatorin bzw. Schulkoordinator) für das IQS. Sie/er koordiniert an der Schule die Durchführung von TIMSS anhand der vom IQS bereitgestellten Anleitungen. Insbesondere unterstützt sie/er das IQS bei der Identifizierung der teilnehmenden Klassen, Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler der Schule und stellt die Verteilung der Informationsmaterialien sicher.
Nein, eine Vorbereitung auf die Aufgaben ist nicht vorgesehen.
Die Mitwirkung von Schülerinnen und Schülern an der Erhebung ist nach § 4 Abs. 1 IQS-Gesetz (BGBl. I Nr. 50/2019 i. d. g. F.) verpflichtend und befreit von der Teilnahme am Unterricht im unbedingt erforderlichen Ausmaß.
Das hängt von der Anwesenheit der Schülerinnen und Schüler der Klasse ab.
- Ja, fehlende Schülerinnen und Schüler holen die Testung nach, wenn am Testtag mehr als 10 % der Schülerinnen und Schüler der Klasse gefehlt haben. Zum Beispiel: Eine Klasse mit 20 Schülerinnen und Schülern soll an TIMSS teilnehmen. 3 Schülerinnen und Schüler waren am Testtag nicht anwesend, d. h., 15 % der Schülerinnen und Schüler haben gefehlt. Daher holen die fehlenden Schülerinnen und Schüler die TIMSS-Testung an einem anderen Testtag nach.
- Nein, die Testung muss nicht nachgeholt werden, wenn weniger oder genau 10 % der Schülerinnen und Schüler der Klasse gefehlt haben. Zum Beispiel: Eine Klasse mit 20 Schülerinnen und Schülern soll an TIMSS teilnehmen. 2 Schülerinnen und Schüler waren am Testtag nicht anwesend, d. h., 10 % der Schülerinnen und Schüler haben gefehlt. Es gibt keinen Nachtest.
In einer weltweit durchgeführten Studie wie TIMSS muss ein besonderes Augenmerk auf alle Aspekte der Qualität und der fairen Vergleichbarkeit gelegt werden. Dies betrifft die internationale Konstruktion der Test- und Befragungsinstrumente, die Übersetzungsprozeduren, die korrekte Auswahl der Schulen und Schülerinnen und Schüler, den kontrollierten Ablauf des Tests an den Schulen und die sorgfältige Eingabe und Auswertung der erhobenen Daten.
Dazu wird von der IEA ein umfassendes Qualitätsmonitoring durchgeführt (z. B. internationale Kontrolle der Übersetzungen, internationale Kontrolle der Testung durch sogenannte TIMSS-Quality-Monitors sowie rigorose Kontrollprozesse bei der Bewertung der offenen Antworten, bei der Eingabe der Daten und bei der Erstellung der nationalen Datenbasis).
Darüber hinaus werden auch am IQS umfassende Qualitätssicherungsmaßnahmen durch erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durchgeführt. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Schulung der externen Testleiterinnen und Testleiter sowie auf die nationale Evaluierung der Testdurchführungen gelegt, um zu einer hohen Erhebungsqualität zu gelangen. Zu diesem Zweck wird in Österreich die Einhaltung der internationalen Bewertungsrichtlinien vom IQS sichergestellt.
Auch die Bewertungen der von den Schülerinnen und Schülern selbst formulierten Antworten verlangt international ein kongruentes, präzises und faires Vorgehen durch alle Bewerterinnen und Bewerter, um zu aussagekräftigen Daten zu gelangen. Schulungen zur Anwendung der Bewertungsrichtlinien werden am IQS durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durchgeführt.
Von allen Beteiligten werden ausschließlich pseudonymisierte Daten erhoben. Das IQS erhält zu keinem Zeitpunkt die Namen der Schülerinnen und Schüler und Lehrpersonen. Die Daten sind somit nicht auf bestimmte Personen rückführbar.
Das IQS hält sich sowohl an in der EU geltende Datenschutzbestimmungen als auch an jene der IEA. Analyse und Berichterstattung beziehen sich niemals auf individuelle Leistungsdaten einzelner Personen. Das Interesse gilt ausschließlich den aggregierten Ergebnissen und Indikatoren, die den Bildungsverantwortlichen als wichtige Entscheidungsgrundlage für eine faktenbasierte Qualitätsentwicklung dienen sollen.
Die Daten einzelner Schülerinnen und Schüler oder bestimmter Schulen werden nicht ausgewertet oder gar veröffentlicht. Darüber hinaus sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IQS zur Amtsverschwiegenheit verpflichtet (§ 46 BDG). Das IQS pflegt einen sorgfältigen und datenschutzkonformen Umgang mit Daten.
IQS – Institut des Bundes für Qualitätssicherung im österreichischen Schulwesen
Referat 1/2 − Internationale Studien
Mag.a Lisa Wiesinger, BA (Nationale Projektleitung TIMSS 2023)
Alpenstraße 121, 5020 Salzburg
T: +43 662 62 00 88-3201 (Hotline)
E-Mail: timss@iqs.gv.at
Ansprechperson im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF)
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung
Abt. III/4
Dr. Mark Német
Minoritenplatz 5, 1014 Wien
E-Mail: mark.nemet@bmbwf.gv.at
Internationale Kontakte
IEA – International Association for the Evaluation of Educational Achievement
Keizersgracht 311 / 1016 EE Amsterdam, The Netherlands
E-Mail: timss@iea.nl
TIMSS & PIRLS International Study Center
Dr. Matthias von Davier (TIMSS & PIRLS Executive Director)
188 Beacon Street, Chestnut Hill, MA 02467, USA
E-Mail: timss@bc.edu
Informationen zu TIMSS
E-Mail: timss@iqs.gv.at