Rich data, poor information?
30. August 2023
Wie interpretieren Lehrpersonen die im Rahmen von Kompetenzerhebungen wie bspw. der iKMPLUS gewonnenen Daten? Und wie können diese datenbasierten Informationen optimal zur Förderung von Schülerinnen und Schülern sowie zur Entwicklung von Schule und Unterricht genutzt werden? Profin. Drin. habil. Jana Groß Ophoff, die im Rahmen ihres Besuchs am IQS die Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg weiter vertiefte, verband die Gelegenheit mit einem spannenden Gastvortrag am Institut. Sie präsentierte die Ergebnisse zweier Studien, die den Prozess der Auseinandersetzung mit diesen Daten näher beleuchteten, und gab den interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern Einblicke in die Herausforderungen sowie Potenziale beim Umgang mit datenbasierten Informationen.
Ergebnisse analysieren und interpretieren
Im Bildungswesen werden datenbasierte Entscheidungsprozesse als bedeutsames Element professionellen Handelns angesehen, da ausgehend von (externen) Daten, beispielsweise aus standardisierten Leistungstests, gezielte Hinweise zur Förderung von Schülerinnen und Schülern sowie zur Entwicklung von Schule und Unterricht gewonnen werden können. Um aber aus den vorliegenden „rohen“ Daten valide Schlussfolgerungen ziehen zu können, sollten Lehrpersonen in der Lage sein, die bereitgestellten Ergebnisse zu analysieren und zu interpretieren.
Die von Frau Groß Ophoff berichteten Ergebnisse der Studien beschäftigten sich einerseits mit der Frage, inwiefern Lehrpersonen in der Lage sind, über die eigentlichen Daten hinauszublicken ("beyond the data"), andererseits wurde in den Blick genommen, wie sensibel, effizient und genau Ergebnisdarstellungen interpretiert werden können, die typischerweise in standardisierten Kompetenzerhebungen wie bspw. der iKMPLUS vorkommen.
Die gewonnenen Erkenntnisse aus beiden Studien wurden im Kontext des aktuellen Forschungsstands zur Rezeption und Nutzung von Daten aus Lernstandserhebungen im deutschsprachigen Raum (und ggf. auch international) eingeordnet. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der (Neu-)Implementierung der iKMPLUS in Österreich, die vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit deutschen Vergleichsarbeiten (VERA) kritisch reflektiert wurde.